DORA-Report 2024: Wie KI die Software-Entwicklung verändert
KI: Vorteile, Herausforderungen und Vertrauensbildung
Die weit verbreitete Einführung von KI verändert die Praxis der Softwareentwicklung. Mehr als 75 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bei mindestens einer täglichen beruflichen Aufgabe auf KIzurückgreifen. Zu den häufigsten Anwendungsfällen gehören das Schreiben von Code, die Zusammenfassung von Informationen und die Erklärung von Code.

Anteil der Befragten, die auf KI für ihre Aufgaben zurückgreifen
Ein Anstieg der KI-Einführung um 25 % ist mit Verbesserungen in mehreren Schlüsselbereichen verbunden:
- 7,5 % Steigerung der Dokumentationsqualität
- 3,4 % höhere Code-Qualität
- 3,1 % höhere Geschwindigkeit bei der Codeüberprüfung
Trotz der potenziellen Vorteile von KI haben die Untersuchungen jedoch auch eine kritische Erkenntnis zutage gefördert: Der Einsatz von KI kann sich negativ auf die Leistung der Softwareentwicklung auswirken. Mit dem zunehmenden Einsatz von KI ging ein geschätzter Rückgang des Lieferdurchsatzes um 1,5 % und ein geschätzter Rückgang der Lieferstabilität um 7,2 % einher. Die Daten deuten darauf hin, dass eine Verbesserung des Entwicklungsprozesses nicht automatisch zu einer Verbesserung der Softwarebereitstellung führt – zumindest nicht, wenn die Grundlagen für eine erfolgreiche Softwarebereitstellung, wie kleine Losgrößen und robuste Testmechanismen, nicht eingehalten werden. KI wirkt sich positiv auf viele wichtige individuelle und organisatorische Faktoren aus, die die Voraussetzungen für eine hohe Leistung bei der Softwarebereitstellung schaffen. Aber KI scheint kein Allheilmittel zu sein.
Die Untersuchung zeigt auch, dass trotz der Produktivitätsgewinne 39 % der Befragten angaben, wenig bis gar kein Vertrauen in KI-generierten Code zu haben. Dieses unerwartet niedrige Maß an Vertrauen zeigt, dass die Integration von KI mit mehr Bedacht gehandhabt werden muss. Teams müssen die Rolle der KI in ihrem Entwicklungsworkflow sorgfältig bewerten, um die Nachteile zu minimieren.
Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse haben die Forscher*innen drei zentrale Empfehlungen:
- Befähigt eure Mitarbeiter*innen und verringert den Arbeitsaufwand, indem ihr eure Strategien zur Einführung von KI darauf ausrichtet, die Mitarbeiter*innen zu befähigen und sie von unerwünschten Aufgaben zu entlasten.
- Legt klare Richtlinien für den Einsatz von KI fest, geht auf verfahrenstechnische Bedenken ein und fördert eine offene Kommunikation über deren Auswirkungen.
- Ermutigt zur kontinuierlichen Erkundung von KI-Tools und stellt Zeit für Experimente zur Verfügung. Fördert das Vertrauen durch praktische Erfahrungen.